Die Gärtnerei
Market Gardening
Wir arbeiten nach dem Konzept des „Market Gardening”. Das Konzept beruht auf der effizienten Nutzung von kleinen Flächen mittels Handarbeit und einfach mechanisierten Geräten – mit dem Ziel, hohe Flächenerträge zu erzielen und eine große Vielfalt an hochwertigem Bio-Gemüse direkt zu vermarkten. Ganz Nach dem Credo „mit minimalem Input und unter Berücksichtung aller Umweltfaktoren den höchst möglichen Output erzielen“. In den USA und Kanada hat sich in den letzten Jahrzehnten eine „Market Gardening“ – Bewegung entwickelt. Vorreiter der Bewegung war Eliot Coleman, dem sich weitere Wegbereiter wie Jean-Martin Fortier angeschlossen haben und heute eine rasch wachsende, untereinander vernetzte globale Community verbindet. Hier ist ein offener Wissensaustausch gewollt und wird auf allen Kontinenten gelebt. „Gemüsevielfalt aus Handarbeit“ nennen wir das. Es geht hier nicht darum, laufend die Betriebsgröße zu erweitern, um mehr zu produzieren. Im Gegenteil: Ziel ist es, die Bewirtschaftung dieser kleinen Flächen so zu optimieren, dass auf natürliche Weise ihre maximal mögliche Produktivität erreicht werden kann. Der Boden ist das wichtigste Gut für alle Bauern und Bäuerinnen, Gärtner:innen und diejenigen, die mit dem Boden arbeiten. Daher muss er für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Ein gesunder Boden ermöglicht die Produktion gesunder Lebensmittel und ist damit auch für die menschliche Gesundheit und daher für die gesamte Gesellschaft von enormer Bedeutung. Ein sorgsamer Umgang mit dem Boden ermöglicht selbst unter schwierigen klimatischen Bedingungen stabile Erträge, welche sogar mit reduziertem Aufwand erwirtschaftet werden können. Sogleich ist er die größte Quelle an Speicherung für Co2 und somit ein wichtiger Teil unseres Konzepts, mit „dauerhaften“ Beeten zu arbeiten und den Boden nicht mehr zu wenden.
Biologisch Intensiv
Als biointensive Landwirtschaft bezeichnet man bestimmte biologische Anbausysteme, mit denen auf kleinster Fläche mit einfacher Technik und hoher Effizienz pro Fläche Gemüse erzeugt wird. In biointensiven Systemen kommen Methoden zum Einsatz, die gleichzeitig den Ertrag steigern und die Bodenfruchtbarkeit erhalten und erhöhen. Wie der Begriff „biointensiv“ schon andeutet, verbergen sich zwei Ansätze dahinter. Der ›Intensiv-Ansatz‹ beschreibt die höhere Arbeitsintensität pro Fläche. Der ›Bio-Ansatz‹ zielt auf ein gesundes und demnach produktives Agrarökosystem ab. Die biointensive Landwirtschaft ist eine Reaktion auf die weltweit wachsende Nachfrage nach regional angebautem Gemüse. Bereits der Weltagrarbericht 2008 betont die Notwendigkeit kleinbäuerlicher Strukturen und des regionalen Lebensmittelhandels, um die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung gewährleisten zu können. Es ist ein Trugschluss der Industrie, dass nur die moderne, hoch-technisierte Landwirtschaft die Weltbevölkerung ernähren kann. Das Gegenteil ist der Fall – und das ist wissenschaftlich belegt.